MOSH/MOAH in Kosmetik. Hier am Beispiel von Haarwachs

 

Mineralöl (MOSH, POSH, MOAH)

Mineralöle sind komplexe Stoffgemische, bestehend aus verschiedenen Kohlenwasserstoffen. Diese können in Gruppen eingeteilt werden:

MOSH:           Mineral Oil Saturated Hydrocarbons (Gesättigte Kohlenwasserstoffe)

POSH:            Polyolefin Oligomeric Saturated Hydrocarbons (Kohlenwasserstoff Oligomere aus Polypropylen und Polyethylen)

MOAH:          Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons (Aromatische, ungesättigte Kohlenwasserstoffe (ca. 15 %-35 %))

Woher kommt es?

Zu einem Eintrag von Mineralölen in Lebensmitteln kann es u. a. durch die Verwendung von Recyclingkarton als Verpackungsmaterial kommen. Hier stammen die Mineralöle aus mineralölhaltigen Druckfarben wie sie beispielsweise für Zeitungspapier verwendet werden und gelangen so über den Recyclingprozess in das Verpackungsmaterial. Weitere Kontaminationsquellen stellt die umweltbedingte Grundbelastung (Abgase, imprägnierte Verpackungen) oder Kontaminationen der Lebensmittelproduktion (z. B. Schmier– oder Hydrauliköle) dar.

In Kosmetika werden Mineralölprodukte wie Paraffine oder Petrolatum als fettende Komponente verwendet.

Gesundheit & rechtliche Aspekte

Kohlenwasserstoffe (C16 – C50) können sich sowohl im Fettgewebe als auch in verschiedenen Organen akkumulieren. Weiterhin ist laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ein krebserzeugendes Potential der aromatischen Kohlenwasserstofffraktion (MOAH) nicht auszuschließen. Mineralölgehalte sind daher in Lebensmitteln unerwünscht.

Nach EU-Kosmetikverordnung 1223/2009 sind Mineralöle in Kosmetika erlaubt, wenn der gesamte Herstellungsprozess bekannt ist. Diese können jedoch nicht unerhebliche Anteile MOAH enthalten. Besonders problematisch sind dabei Lippenpflegeprodukte, da eine potentielle orale Aufnahme besteht. Das BfR rät die Gehalte an MOAH auf die nach dem Stand der Technik unvermeidbaren Mengen zu reduzieren (Stellungnahme Nr. 014/2015 des BfR vom 26. Mai 2015).

Verbraucherschützer wie Foodwatch, Ökotest und Stiftung Warentest weisen aktuell immer wieder auf die MOSH/MOAH-Belastungen von Lebensmitteln und Kosmetik-Produkten hin.

Analytik: Qualität und Erfahrung

Das Chemische Labor Dr. Wirts & Partner sammelte über Jahre Erfahrungen in der Analytik von MOSH und MOAH mittels der vom BfR vorgeschlagenen manuellen Methode.

Wir konnten dabei Erfahrungen in einer Vielzahl von Matrices sammeln,
u. a. Verpackungen, Kaffee, Gebäck, Fleisch- und Wurstwaren und Kosmetik. Die Analytik haben wir dabei fortwährend mit Ringversuchen und anderen externen Vergleichen überprüft.

MOSH/MOAH in Kosmetik. Hier am Beispiel von Haarwachs

MOSH/MOAH in Kosmetik: hier am Beispiel von Haarwachs

GC-MS vs. LC-GC-FID

Die Analyse erfolgte in unserem Hause jahrelang über GC-MS. Dies ermöglichte uns eine Identifikation der gefundenen Kontaminanten.

Seit neuestem setzen wir die automatisierte Methode mittels Online-LC‑GC‑FID-Kopplung ein (DIN EN 16995). Dadurch werden die Empfindlichkeit und Reproduzierbarkeit erhöht. Im Bereich der Kosmetik und Lebensmittel wurde die Leistungsfähigkeit dieser Methode erfolgreich geprüft. Die Detektion per FID lässt allerdings keine Identifikation der gefundenen Einzelsubstanzen zu. So können endogene Kohlenwasserstoffe nicht differenziert werden.

Bestätigung als Service

Wir haben uns für einen dritten Weg entschieden: Die Standard-Analyse erfolgt bei uns per LC-GC-FID. Befunde werden im Zweifel mittels GC-MS-Methode überprüft. So können wir die analytische Sicherheit erhöhen, indem wir Falsch-Positiv Ergebnisse vermeiden.

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